Französische Parmesansuppe nach L'Ami Jean und Madame Thorisson / Rezept
Mittwoch, Januar 21, 2015Winterlich weiß und hellgrau lagern die Felder vor unserem Haus. Nachmittags hocke ich am liebsten auf unserem neuen Sofa, in der Nähe des Kaminofens, stöbere durch meine Lieblingskochbücher und lese die aktuellen Postings meiner abonnierten Blogs.
Die zwei Kleinen spielen und spielen - stundenlang. Ich höre ihr Gemurmel aus diesem oder jenem Zimmer und lasse sie gewähren. Wozu mich auch einmischen? Sie leben in ihren Fantasiewelten bei Rittern und Prinzessinnen, Kanonendonner und romantischen Kutschfahrten...
Morgens gehe ich meinen Verrichtungen im Haus nach - Wäscheberge, Hausputz, Großeinkauf, Büroarbeiten, Planungen, Brot Backen, Kreatives. Und dann die magische Grenze, wenn es von unten aus dem Dorf herauf zu Mittag läutet: Auf geht's zum Kochen!
An meinem Küchenschrank hängt der Wochenplan, der sich aus den durchstöberten Büchern und Blogeinträgen ganz natürlich ergeben hat - jetzt kann ich eins der sieben Gerichte auswählen, wie es mir gerade gefällt. Alles ist im Haus und bereit, sich in Köstlichkeiten zu verwandeln.
Meine großen Kinder kommen eins nach dem anderen nach Hause - hier ist ein Fuß verletzt, dort wackelt tatsächlich noch ein Zahn. Hier gibt es Schönes zu erzählen, dort ärgert man sich über eine zu schlechte Note oder eine schwierige Klassenarbeit. Alltag. Wir lachen ein bissel, manchmal zankt jemand, oft ist es einfach friedlich und daher angenehm bekannt und unaufgeregt.
Und nahezu immer ist die erste Frage der Kinder die nach dem Essen: Mami? Was gibt es denn heute? Prüfender Blick auf den Plan und dann in die Töpfe, ein Schnüffeln und geschäftiges Herumscharwenzeln in der Küche.
Um diese Suppe sind das Töchterchen Verletzterfuss und die Frau Mama schon bei der Zubereitung ungeduldig herum geschlichen und haben fleißig abwechselnd gerührt, um sie ja nicht anbrennen zu lassen. Denn die angegebene Rezeptmenge hätte beim besten Willen nicht in den Thermomix gepasst, der sonst immer brav meine Suppen rühren darf.
Außerdem erschien es uns irgendwie unanständig, diese grandiose Komposition nicht so richtig altmodisch per Hand zu rühren und dem Süppchen bei jeder Umdrehung all' unsere Liebe und Zuwendung zukommen zu lassen.
Immer wieder wurde da unter Vorwänden probiert und geschleckert - da muss noch etwas Salz - ich mahle noch etwas Pfeffer drüber - der Schnittlauch könnte doch schon rein - was meinst du? - probier doch noch mal... und so weiter und so fort. Bis die Pariser Suppe dann endlich fertig war - etwas eingedickt und von herzhaft mildem Geschmack.
Das Rezept stammt aus Madame Thorissons erstem Kochbuch A Kitchen in France, aus dem ich schon einige Rezepte ins hiesige Leben gerufen habe - dieses hat sie dem Inhaber des Pariser Restaurants L'Ami Jean mit dem Argument abgeluchst, es sei ein solcher crowd-pleaser, dass es einfach mit ins Buch gehöre... Und so ist es! Es ist eine wahrhaft himmlische Suppe und nichts braucht es dazu als ein gutes Glas Wein. Die Kinder dürfen sich wie immer mit klarem Wasser begnügen. Sehr lecker, Mami!
Ich habe das Rezept nur minimal abgewandelt - weder habe ich die Suppe püriert, noch durch ein Sieb gestrichen. Das schien mir einfach unnötig - da wäre ja all' das Gute womöglich im Sieb hängen geblieben! Außerdem werde ich das nächste Mal als Grundlage Schalotten und nicht Zwiebeln verwenden - fein gewürfelt und nicht grob. Sie zerfallen dann mehr oder minder beim Kochen und geben der Suppe einen noch feineren Geschmack, bilde ich mir ein. Und es sollten mehr Croutons und mehr Baconstreifen zur Verfügung stehen - die schmecken so unwiderstehlich knusperknoblauchlecker. Also. Hier ist mein Rezept, das sich für eine kleinere Runde leicht halbieren lässt:
Bon appétit!
15 Süßigkeiten
Erst war ich ja etwas erstaunt über die ganzen zwei Liter Sahne - aber bei der Anzahl Portionen und Mitessern, die noch wachsen müssen, relativiert sich das - vor allem bei der Kälte.
AntwortenLöschenSuppen sind was schönes! :-)
Mit dieser Rezeptmenge lässt sich wirklich eine ganze Kompanie verköstigen, liebe Barbara... Man kann es getrost halbieren - dann hat man in einer normal großen Familie immer noch zwei Tage etwas davon. ;)
LöschenDie Suppe klingt traumhaft, wobei ich zugeben muss, dass mich der hohe Sahnegehalt tatsächlich ein wenig verschreckt. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Die Franzosen eben... Sahne und Butter! Ein Teller davon reicht und man ist für eine Woche satt und zufrieden...
LöschenKlingt phantastisch! Und – im wahrsten Sinne des Wortes – rührend geschrieben. Dankeschön!
AntwortenLöschenDankeschön! So viel musste ich schon lange nicht mehr rühren... Und: Gerne!
LöschenLiebe Yuschka,
AntwortenLöschenDie Suppe ist ein Traum :-)
Tolles Rezept, bitte eine Portion...
Herzliche Grüße,
Sabine
Sehr gern - nach einer Portion ist man satt bis Ostern. :D
LöschenWas für Sahne?
AntwortenLöschenHallo "Anonym". Ich finde es immer ganz nett, wenn ich wenigstens einen Vornamen zum Ansprechen bekomme... Nun ja. "Was für Sahne?" Ganz normale Sahne. Süße Sahne. Keine Sprühsahne. Keine saure Sahne. Ich nehme Bio-Schlagsahne.
LöschenHallo Yushka,
AntwortenLöschenja das ist schon ein wundervolles Buch von der Madame Thorisson. Die Parmesansuppe steht auch ganz oben auf meiner Nachkochliste. Schön sie hier zu sehen und Danke für den Tipp mit den Schalotten.
Liebe Grüße, Susanna
Es lohnt sich die Suppe auszuprobieren, liebe Susanna!
LöschenHallo, ich die Suppe morgen gerne servieren und sie aber heute schon vorbereiten. Wie klappt das mit dem aufwärmen der Suppe? Nimmt die Konsistenz kein Schaden?
AntwortenLöschenGruss, Tony aus Luxembourg
Das ist kein Problem - wir hatten so viel davon gemacht, dass wir sie noch mehrfach aufgewärmt haben. Sie wird wie alle Suppen immer besser. Man sollte sie nur nicht totkochen - nur heiß werden lassen. ;)
LöschenGutes Gelingen,
Yushka
Vielen Dank Yushka dann werd ich sie heute Abend vorbereiten ;)
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